Die Hochzeit – einer der schönsten Tage im Leben! Doch bevor es soweit ist, müsst ihr einiges planen. Location, Dekoration, Gastgeschenke – alles will sorgfältig ausgesucht werden. Doch wie sieht es dabei eigentlich mit dem ökologischen Fußabdruck aus? Wir verraten euch acht Tipps, mit denen auch euer großer Tag zur Green Wedding wird.

Hochzeit und Umweltschutz? Green Wedding ist die Antwort

Als Hochzeitsfotografinnen tanzen wir jeden Sommer auf vielen Hochzeiten. Und wir lieben es! Glückliche Brautpaare, wunderschöne Locations, leckeres Essen, hübsche Dekoration – wir können ewig weiterschwärmen.

Doch eine Sache lieben wir nicht: den Müll!

Erwischen wir einen Tag mit richtig vielen Hochzeiten auf dem Standesamt, bedeutet das circa alle 20 Minuten erneut viel Konfetti auf Gehwegen und Umgebung – oft aus Plastik oder gar Metallicfolie. Auch das Luftballon Steigenlassen gehört zu einer traditionellen Hochzeit bei vielen Paaren dazu. Es machen sich also mehrmals am Tag 30 bis 40 Luftballons (und das bei einer kleinen Feier) auf ihren Weg gen Himmel und leider recht bald wieder Richtung Erde. Dort gelandet verbleiben die Reste aus Plastik über Jahre hinweg liegen und gefährden sowohl die Um- als auch Tierwelt.

Doch auch unnötig in Plastik verpackte Geschenke, Klarsichtfolie und Co. hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck, den wir leicht vermeiden können.

Dabei ist nachhaltig heiraten überhaupt nicht schwer. Wir zeigen euch heute, wie in wenigen Schritten auch euer großer Tag zur Green Wedding werden kann.

Green Wedding: 8 mögliche Alternativen

Die Planung einer nachhaltigen Hochzeit ist mittlerweile sehr einfach. Denn das Thema Umweltschutz betrifft jeden und so gibt es zahlreiche Dienstleister rund um die Hochzeit, die sich auf nachhaltige Produkte für euren großen Tag spezialisiert haben.

Mit folgenden, einfachen Schritten könnt auch ihr euren ökologischen Fußabdruck minimieren:

LOCATION

Schön soll sie sein, die Hochzeitslocation. Doch leicht zu finden ist sie leider nicht. Oft liegen die Orte für Trauung und Feier weit auseinander und selten sind sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Auch die Gästeliste setzt sich nicht nur aus den engsten Freunden in unmittelbarer Umgebung zusammen. Die Folge: Weite Anfahrtswege, die nur mit dem eigenen Auto bewältigt werden können.

Sprecht daher eure Gäste schon in der Einladung darauf an, nach Möglichkeit Fahrgemeinschaften zu bilden. Fügt die Gästeliste mit Wohnort und Kontaktdaten bei, dann können sich eure Gäste selbstständig kontaktieren und absprechen, um sich sowohl die Kosten zu teilen, als auch durch weniger Abgase die Umwelt zu schonen.

ANZAHL DER GÄSTE

Eltern, Geschwister, Freunde, Cousins, Oma und Opa, Hinz und Kunz. Wie viele Namen stehen auf eurer Liste?

Wir fotografieren auch auf bombastischen Feiern mit vielen Gästen und eins fällt uns dabei besonders auf: Oft sind Braut und Bräutigam so gestresst, dass sie es nicht schaffen, mehr als nur ein paar Worte mit jedem zu wechseln. Und Zeit mit dem frisch Angetrauten verbringen sie bei einer großen Feier auch nicht, denn ständig möchte jemand ein Foto oder eine Umarmung oder Anstoßen.

Eine kleine Hochzeit im engsten Kreis ist daher nicht nur deutlich entspannter und romantischer, sondern auch weitaus umweltfreundlicher. Denn weniger Gäste bedeuten auch: Weniger Essen (vor allem übrig gebliebenes!), weniger Autos, weniger Verpackungen und noch vieles mehr.

Auch eine Trauung im Ausland, vielleicht sogar nur zu zweit (Stichwort Elopement), ist eine tolle Alternative zur traditionellen Hochzeit. Dabei müssen es auch nicht gleich die Malediven oder Australien mit einer weiten Flugreise sein. Auch in Österreich, Italien oder Frankreich lassen sich individuelle Hochzeiten zu zweit oder mit nur wenigen Gästen leicht organisieren.

EINLADUNGS- UND TISCHKARTEN

Ehrlich gesagt: Für eine perfekte Eco Wedding solltet ihr auf gedruckte Einladungs- und Tischkarten verzichten. Aber: wir würden das auch nicht!

Schön gestaltete Einladungen steigern die Vorfreude auf euren großen Tag und Tischkarten sehen nicht nur schön aus, sondern erleichtern euren Gästen die Sitzplatzwahl. Doch es gibt zahlreiche Alternativen zur günstigen Druckerei um die Ecke.

Umweltfreundliches Papier und nachhaltige Tinte sind kein Hexenwerk mehr und viele, vor allem kleine Dienstleister haben sich darauf spezialisiert und können euch beraten.

Kleiner Tipp von uns: dieUmweltDruckerei. Schaut mal vorbei!

Oder ihr versucht, den Papieranteil zu reduzieren und verwendet statt der gedruckten Tischkarten lieber gravierte Gläser oder Löffel. Damit habt ihr auch direkt ein schönes und nachhaltiges Gastgeschenk, aber dazu später mehr.

DEKORATION

Keine stimmungsvolle Atmosphäre ohne die richtige Dekoration, da stimmen wir voll zu. Doch alles neu kaufen ist nicht nur teuer, sondern ökologisch unsinnig.

Leihen statt kaufen heißt in dem Fall die einfache Lösung. Versucht auf möglichst natürliche Materialien zu achten und verwendet Blumen und Holz statt Plastik und Folien. Mittlerweile gibt es auch auf Ebay und in diversen Facebook-Gruppen viele Möglichkeiten, Hochzeitsdekoration gebraucht zu kaufen. Nach einer kurzen Recherche werdet ihr schnell sehen: Es gibt nichts, was es dort nicht zu kaufen gibt.

Auch kann man gerade für kleine Green Weddings vieles selbst machen. Eure Freunde werden euch sicher dabei unterstützen.

Auch eine durchdachte Tischdeko trägt zum Umweltschutz bei. Eine schön geschmückte Tafel ist ein echter Hingucker. Das gelingt auch mit Alltagsgegenständen, die sowieso jeder benutzt.

Wie wäre es zum Beispiel mit Flaschen aus Altglas, die sowohl als Kerzenhalter als auch als Vase dienen? Ihr möchtet es ein wenig schicker haben? Dann sprüht eure Flaschen mit umweltfreundlicher Farbe ein oder beklebt sie mit Blättern, Spitze und anderer Dekoration, die zu eurer Hochzeit passen.

VEGANE SÜSSIGKEITEN

Bei der Wahl eures Menüs solltet ihr auf regionale und saisonale Produkte setzen. Auch eine vegane Hochzeit senkt den ökologischen Fußabdruck enorm, ohne dass jemand auf etwas verzichten muss.

Vor allem bei der Hochzeitstorte und den süßen Naschereien ist das eine leckere Alternative. Und wir garantieren: Den Unterschied wird niemand schmecken!

Wir haben auch direkt eine klare Empfehlung für euch: Stephan von Rosige Naschereien hat sich auf vegane Köstlichkeiten spezialisiert. Bei den Fotos muss jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wir können aus eigener Erfahrung bestätigen: Ja, die schmecken genauso so lecker wie sie auf den Fotos aussehen. Schaut direkt bei ihm vorbei!

LUFTBALLONS UND KONFETTI

Luftballons steigen lassen, vielleicht noch mit guten Wünschen für das Paar versehen, gehört fast schon zum Standard bei jeder Hochzeit. Doch die Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt sind nicht vertretbar.

Nach nur wenigen Augenblicken sind die roten Herzen am Himmel verschwunden, in der Umwelt bleiben sie jedoch jahrelang. Nicht selten gelangen die Plastikreste ins Wasser und sind für die dortigen Bewohner lebensgefährlich.

Auch Himmelslaternen sind nur bedingt eine Alternative, denn gerade an trockenen Sommertagen besteht hohe Brandgefahr. Zudem landen die Metallreste wieder in der Natur und werden nicht entsorgt oder abgebaut.

Doch Alternativen für eine Green Wedding gibt es wirklich viele.

Möchte man dem Brautpaar gute Wünsche hinterlassen, kann man das über kleine Papierschnipsel lösen, die am Abend der Ökohochzeit gemeinsam in einer Feuerschale verbrannt werden. Auch ein kleiner Wunschbaum ist möglich, an den die kleinen Zettelchen gehängt und dem Brautpaar als Geschenk überreicht werden.

Geht es nur um das gemeinsame Steigenlassen, kann man auch auf heliumgefüllte Schaumherzen (oder auch andere Formen) zurückgreifen. Das haben eure Gäste sicher noch nicht häufig gesehen und der Wow-Moment ist garantiert.

Wenn es doch bei den klassischen Luftballons bleiben soll, dann wählt einen Anbieter, der abbaubares Material verwendet. Bis die Luftballonreste abgebaut sind, können jedoch bis zu zwei Jahren ins Land ziehen und eine Gefahr für die Tierwelt ist diese Alternative leider auch. Daher: vielleicht lassen nur Braut und Bräutigam welche steigen?

Auch Konfetti ist nicht besonders umweltfreundlich. Im besten Fall besteht es aus Papier, im schlechtesten aus Metallicfolie. Auch Reis ist keine gute Alternative, da die harten Körner eine Gefahr für Vögel darstellen.

Doch es gibt nachhaltige Optionen: Einfach Blütenblätter verwenden. Oder ihr stanzt die Blätter aus, um kleineres Konfetti zu erhalten. Auch Seifenblasen sind eine schöne Abwechslung. Werdet kreativ!

GASTGESCHENKE

Wie schon erwähnt, können gravierte Gläser und Löffel nicht nur als Platzkärtchen dienen, sondern sind tolle Gastgeschenke.

Aber Möglichkeiten, passende Andenken an eure Hochzeit zu verschenken, gibt es viele.

Spart weiteres Papier und druckt euer Menü einfach auf eine Tuchserviette. Sieht toll aus und kann noch viele Jahre verwendet werden. Oder ihr verschenkt kleine Kräutertöpfchen, damit eure Gäste beim Kochen immer an euren schönen Tag erinnert werden. Auch selbstgemachte Leckereien in kleinen Glastöpfchen sind ein willkommenes Geschenk, über das sich jeder freut.

INFORMIERT EURE GÄSTE

Eine Green Wedding zu planen, ist eine Sache. Eure Gäste über eure nachhaltigen Ideen zu informieren, die andere. Vergesst nicht, zum Beispiel in der Einladung darauf hinzuweisen, dass ihr den ökologischen Abdruck so gering wie möglich halten möchtet.

Damit regt ihr auch Familie und Freunde zum Nachdenken an und vielleicht verzichten der ein oder andere auf Plastikverpackungen und greift zur Hochzeitskarte auf Umweltpapier.

Green Wedding ist einfach!

Ihr seht, eine Ökohochzeit zu organisieren ist nicht besonders schwierig. In vielen Dingen gibt es mittlerweile tolle, umweltfreundliche Alternativen, die einfach zu bekommen sind.

Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, eine Green Wedding zu organisieren. Wichtig ist jedoch: Es muss nicht alles 100% nachhaltig sein, doch jeder kleine Schritt ist einer in die richtige Richtung.

"Zwei Menschen. Eine Zukunft"

Welche Tipps habt ihr für eine nachhaltige Hochzeit? Verratet sie uns in den Kommentaren und lasst uns gemeinsam aktiv am Umweltschutz arbeiten.